Schulen

Zu unseren Schulen in Sottrum hat Ernst Jahn 1952/53 in seiner Chronik ausführlich berichtet. Im Folgenden sind daher die Ausführungen von Lehrer Ernst Jahn wieder gegeben. Zum besseren Verständnis aus heutiger Betrachtung sind einige erläuternde Kommentare in blauer Schrift hinzu gefügt:

Katholische Schule

Die kath. Volksschule Sottrum ist die Fortsetzung der alten Klosterschule Derneburg. Im Jahr 1802/3 wurde das Kloster aufgehoben (Sakularisation). 1815 hatte Graf Münster Derneburg mit allen seinen Besitzungen als herrschaftliches Gut vom König von Hannover als Geschenk erhalten. Graf Münster war bemüht, die kath. Kirche und Schule von seinem Besitz zu lösen. Das gelang ihm auch. Die Klosterkammer ließ 1817/18 eine kath. Kirche in Sottrum bauen. Ebenso wurde das Geweksche Grundstück Hs. Nr. 49 für Schulzwecke angekauft. (Der sog. Geweksche Hof war ein großer, vermutlich Halb- oder Vollspännerhof auf dem Gelände des jetzen Pfarrgrundstücks (Langer Dooren 1 + Sottrumer Straße 8) sowie dem Gemeindegelände auf dem die Tischtennisplatte steht) In diesem wurde die kath. Schule, Lehrerwohnung und Pastorenwohnung eingerichtet. Das Haus stand auf dem jetzigen Spielplatz (heute nur noch eine Tischtennisplatte). Im Jahr 1866 war das Klassenzimmer viel zu klein für 80 Schulkinder. Es wurde ein neues Klassenzimmer, das jetzt benutzte (ohne Lehrerwohnung) gebaut. Gemeint ist hier der jetzt als Pfarrgemeinderaum genutze Gebäudeteil. Da das alte Geweksche Haus baufällig wurde, mußte die königliche Klosterkammer eine neue Lehrerwohnung bauen. Das geschah im Jahr 1896/97. Dies ist der früher als Jugendraum genutzte Gebäudeteil - auch Hypo genannt.
Die kath. Schule umfaßte den Gesamtschulverband Holle, Sottrum - Derneburg.

Um die Jahrhundertwende bis zum 1. Weltkrieg wurde die Schule von durchschnittlich 40 Kindern besucht. Vom 1. Weltkrieg bis zur Zusammenlegung 1942 von durchschnittlich 30 Schülern.

Lehrer der der kath. Volksschule waren: Lehrer Bettels, Lehrer Graen,

Lehrer Knoke. Er wurde am 11.1.1864 zu Horneburg Kreis Halberstadt geboren. Seine Ausbildung als Lehrer erfuhr er auf dem Seminar zu Hildesheim. Sein Soldatenjahr mußte er beim 78. Regt in Aurich abdienen. Knoke war, ehe er am 1.10.1890 in Sottrum angestellt wurde, in Ankum, Eltern, Harburg u. Förste tätig. Lehrer Knoke war verheiratet und hatte 2 Söhne, von denen der eine im 1. Weltkrieg, der andere nach dem Weltkrieg auf tragische Weise auf dem Derneburger Bahnhof von einem Landjäger erschossen wurde. Knoke ging am 1.4.1929 in Pension. Zur gleicher Zeit starb seine Gemahlin. Eine Großnichte, Frl. Gertrud Kohne, aus Algermissen hielt ihm das Haus und war nach seinem Tode (Dez. 1943) unter anderem im Gemeindebüro tätig. Manche Unterschrift wird wohl noch Lange an sie errinnern. Der Nachfolger von Lehrer Knoke war Lehrer

Theodor Himstedt. Er wurde am 1. Aug. 1893 in Hildesheim als Sohn eines Zimmermeisters geboren, besuchte dort das Gymnasium Josephinum und anschließend das Lehrerseminar. Nach der Abschlußprüfung rückte er ins Feld und nahm am 1. Weltkrieg in Rußland teil, konnte aber vorzeitig entlassen werden. In Bilderlahe Krs. Marienburg begann er seine Berufspraxis und wurde am 1.4.1929 an der einkl. kath. Volksschule in Sottrum angestellt. Nach Zusammenlegung der beiden einklassigen Schulen zur Gemeinschaftsschule am 1.11.42 wurde Lehrer Himstedt Schulleiter und später Hauptlehrer dieser Schule als der er jetzt (1952) noch tätig ist. Er war bei den Schülern sehr beliebt und wurde von Ihnen "Thetschen" genannt.

Die ev.luth Volksschule

Wann in Sottrum die Schule eingerichtet ist steht nicht fest. Der erste Lehrer war in der Hauptsache Diener der Kirche und nur im Nebenamt Lehrer. Des Küsterdienstes wegen wurde darum die Opferei (der Kirchediener hieß damals Opfermann) in erster Linie mit Ländereien ausgestattet. Meistens hatte der Opfermann noch ein Handwerk gelernt. Das Dasein der ersten Schulmeister war hart und sorgenvoll. Er stand einer Welt gegenüber, die für Bildungsarbeit durchweg kein Verständnis zeigte. Schulzwang bestand noch nicht. Die Eltern schickten ihre Kinder nur selten oder gar nicht zur Schule, um das Schulgeld zu sparen. Von Ostern bis Michaelis (29. September) fiel der Unterricht aus, weil die Kinder zur Landarbeit benötigt wurden. Lehr- u. Lernmittel fehlten. Die Wohn- u. Klassenräume waren schlecht. Der Klassenraum war auch gleichzeitig Wohnraum des Lehrers. Als Opfermann mußte er tägl. die Betglocke läuten, wöchentlich die Kirche reinigen, als Vorsänger den Gesang begleiten usw. Ein Blick in die Schulverhältnisse des Jahres 1725 zeigt ein Brief eines Lehrers aus unserer Gegend an das Konsistorium. Danach hatte er sich auf eigene Kosten eine Kammer bauen lassen, die zur Winterzeit, wenn im Klassenraum Unterricht war, seinen Kindern und seiner Frau als Schlafraum dienen sollte. Auf Forderung des Bauermeisters mußte er sie aber wieder abreißen lassen. Die ersten Lehrer konnten sich geistig nur sehr schwer über die Dorfbevölkerung hinausarbeiten. Sie hatten derart schwer mit dem Leben zu kämpfen, daß ihnen für ihre Weiterbildung und für andere kulturelle Arbeit Zeit und Mittel fehlten. Ohne Nebenberuf, ohne Land und Vieh, hätten die Lehrer damals gar nicht leben könne. Meistens löste der Sohn den Vater ab in seinem Amt als Lehrer. So war es auch in Sottrum. Ein Lehrer Hoffmann wird im Kirchenbuch genannt, der von seinem Sohn abgelöst wurde. (Um 1750) Die späteren Lehrer folgen nachstehend.

Das jetzige Schulhaus (jetzt Martin-Luther-Str. 8) ist im Jahr 1818 gebaut, wie die Inschrift am Hause besagt: "Bildung und Tugend krönet die Jugend. Gemeinde Sottrum im Jahr 1818" (hier sei erwähnt, dass Herr Jürgen Nisse, dem in unserer Gemeinde hohe Verdienste um die Heimatforschung zuzurechenn sind, in der Inschrift anstelle von "krönet" das Wort "frönet" liest und dies auch durchaus schlüssig begründet). Die vorige Schule war im Jahre 1810 abgebrannt. Sie stand weiter nach dem Nachbarn Nr. 5 zu (jetzt Martin-Luther-Str. 5), der auch weiter nach Norden stand und 1821 neu gebaut hat an jetziger Stelle. Von dem Schulbau waren noch lange die Rechnungen und Belege in der Gemeinde vorhanden. U. a. über die Fuhren, die die Bauern geleistet hatten und über ein Faß Weißbier, das beim Bau getrunken wurde. Das Klassenzimmer befand sich im Hause (die große Stube an der Südseite). Die Kinder mußten in die Haustür und über den Flur der Lehrerwohnung gehen. Später wurde dieses Klassenzimmer zu klein. Deshalb wurde im Jahre 1907 der Anbau (jetziges Klassenzimmer) mit einem Kostenaufwand von 6324,94 Mark errichtet. Das alte Klassenzimmer wurde für 802,23 Mark zu einer Stube für den Lehrer errichtet. Ebenso wurden 1907 die Wirtschaftsgebäude erbaut.

Einige Erlasse:

Durch Verfügung der königl. Regierung zu Hildesheim vom 19. März 1906 wird der Bahnhof Wohldenberg mit dem 1. April 1906 aus dem Schulverband Sillium ausgeschult und dem Schulverband Sottrum zugewiesen.

Durch Beschluß der Regierung vom 8. Juni 1921 wird die Herrenmühle vom Schluß der Sommerferien ab gastweise dem Schulverband Sottrum zugewiesen.

Ortsschulinspektor war in damaliger Zeit der amtierende Pastor, Kreisschulinspektor der Superintendent (Brinkmann, Sehlde). Vom 1.10.14 wurde Sottrum der hauptamtlich verwalteten Kreisschulinspektion Hildesheim IV zugelegt. Königl. Kreisschulinspektor Schulrat Müller.

Durch erlaß vom 27. Nov. 1918 ist die geistliche Ortsschulaufsicht aufgehoben.

Sottrum gehört seit dem 1. Aug. 1920 zum neu gebildeten hauptamtl. Schulaufsichtskreis Marienburg. Kreisschulinspektor Schulrat Deetjen.

Am 13. April 1920 wird verfügt: Der Lehrer wird von dem gesamten Küsterdienst, einschließlich der Aufsicht über die küsteramtlichen Verrichtungen, sowie des Kantordienstes außerhalb der Kirche (Beerdigungen) befreit.

Bis Ostern 1908 war hier Halbtagsschule. Im neuen Klassenzimmer beginnt der Unterricht einkl. mit einem Lehrer.

Schülerzahl.

1900 - 70 Kinder
1910 - 53 Kinder
1915 - 55 Kinder
1920 - 66 Kinder
1925 - 39 Kinder
1930 - 37 Kinder
1935 - 41 Kinder
1940 - 45 Kinder
1945 - 150 Kinder (durch Zuzug der Flüchtlinge)

Der folgende Absatz wurde von Lehrer Jahn nachträglich zugefügt:

Oktober 1953. Schule wird erneuert. Bei der Pumpe gepflastert. Klasse innen gestrichen. Außen neu verputzt. Ebenso Giebelseite der Scheune. Sockel für Stakett. (Das Holzstakett erst im anderen Jahr kurz vor dem Sängerfest.) Trittstein vor Haustür. Aschengrube, Fliesen im Vorraum neu gelegt.

Lehrer Johann Wilhelm Philip Hoffmann. Laut Kichenbucheintrag "Lehrer 1755 - 1773" und Hilfspfarrer seines Vaters Johann Conrath Hoffmann (gest. 11.05.1755), Pastor in Sottrum 1715-1755.

Lehrer Johann Friedrich Sievers. Laut Sterbeeintrag vom 10.02.1813 in das ev. Kirchenbuch "Lehrer 1773 - 1812 wohlverdienter Schullehrer 39 Jahr"

Lehrer Ernst Christoph Palandt. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts (Laut Kirchenbuch "Lehrer 1812-1859") wirkte an hiesiger Schule der Lehrer Palandt. Derselbe stammte aus der Gegend von Sibesse und war hierselbst fast 50 Jahre als Lehrer tätig. Im Jahre 1859 starben innerhalb 8 Tagen sowohl Palandt als auch seine Frau an einer ansteckenden Krankheit. Ihre gemeinsamen Grabstätten befinden sich 5 m südöstlich der Südostrecke der Kirche. Sein Nachfolger wurde

Lehrer Beinsen. Er wurde am 25. Dezember 1814 in Schellerten, Krs Marienburg, geboren, besuchte das Seminar zu Alfeld und wurde zunächst Lehrer im benachbarten Wartjenstedt. Im Jahre 1859 wurde er nach hier versetzt. Er wirkte hierselbst bis zu seinem Tode 1874. Er liegt begraben auf dem neuen Friedhof. An seiner Stelle trat

Lehrer Friedrich Schramme. Er wurde geboren am 31. März 1855 zu Krautsand an der Elbe als Sohn eines Zolleinnehmers. Den ersten Unterricht erhielt er in der Schule zu Söhlde, Krs Marienburg, wohin sein Vater versetzt war. Die erste Vorbildung zum Lehrerberuf genoß er bei dem Lehrer Feise in Ahstedt, Krs. Peine. Von 1872-74 besuchte er zunächst Adjunkt bei dem Lehrer Beinsen hierselbst. Nach dessen Tode 1875 definitiv übertragen. Nach 34jähriger Tätigkeit an hiesiger Schule trat Schramme am 1. Nov. 1908 in den Ruhestand. Verheiratet war Lehrer Schramme mit Anna Welge, Tochter des früheren Gemeindevorstehers Welge in Sottrum Nr. 21 (ehem. Wasserstraße 21 - Wohnhaus abgerissen). Am 14. Dezember 1911 starb er auf seinem Eigentum in Sottrum an Gehirnerweichung im Alter von 56 Jahren. Er liegt auf dem neuen Friedhof begraben. (Etwa Mitte linke Hälfte) Sein Nachfolger war

Lehrer Albert Burgdorf. Er wurde am 28. Juni 1883 im nahen Grasdorf geboren als Sohn des Landwirts Heinrich Burgdorf. Seine erste Vorbildung erhielt er auf der städt. Präperantenanstalt zu Einbeck. Im Jahr 1901 bestand er hier die Abgangsprüfung und trat zu Ostern desselben Jahres ins Seminar zu Northeim ein. Nach 3jähr. Seminarkursus bestand Burgdorf im Jahr 1904 die erste Lehrerprüfung und fand vom 1. Aprill bis 1. Juli 1904 Anstellung als Lehrer an der einkl. Schule zu Wätzum Krs. Hildesheim. Vom 1. Juli bis 1. Okt. wurde Burgdorf mit der Vertretung des erkrankten Lehrers an der einkl. Schule in Asche-Fehrlingsen, Krs. Northeim, beauftragt. Vom 1. Okt. bis Ende des Jahres war Burgdorf an der 3kl. Schule zu Gitter, Krs Goslar, tätig. Vom 1. Januar 1905 bis 15.11.1908 war er Stelleninhaber zweiter Lehrer in Sülbeck, Krs Einbeck. Im Mai des Jahres 1907 bestand derselbe die zweite Prüfung am Seminar zu Northeim. Während seiner Anstellung wurde Burgdorf vom 1. Juni bis 1. Juli 1907 zur Vertretung des erkrankten Lehrers an die einkl. Schule zu Gieboldehausen, Krs Duderstadt gesandt. Vom Militärdienst wurde Burgdorf wegen Kurzsichtigkeit gänzlich befreit. Im Oktober 1908 wurde Burgdorf von der Gemeinde Sottrum von den 3 präsentierten Lehrern einstimmig als Lehrer, Küster und Organist gewählt und trat hierselbst sein Amt am 15. November an. Am Sonntag, den 22. Nov. 1908 wurde er im Nachmittagsgottesdienst durch den Ortsschulinspektor, Herrn Pastor Gerjets, Hackenstedt im Beisein des Kirchen- u. Schulvorstandes feierlich in sein Amt eingeführt, wobei Lehrer Burgdorf eine Katechese über das 3. Gebot hielt. Am 3. Juni 1909 verheiratete sich Burgdorf mit Marie Grote, geb. 6. Okt. 1886 zu Westerhof, Krs Osterode a. H. Am 4. Mai 1911 wurde ein Sohn und am 29. Nov. 1912 eine Tochter geboren. Lehrer Burgdorf ist am 25. Mai 1931 an Krebs im städt. Krankenhaus zu Hildesheim gestorben und auf dem Zentralfriedhof zur ewigen Ruhe gebettet. Bis zur planmäßigen Besetzung am 1. Okt 1931 war

Lehrer Wilhelm Steinborn, geb. 5. Dezember 1903 als Sohn eines Landwirts in Königsdahlung, Krs Marienburg, vertretungsweise tätig. Er besuchte die Präparande (1918-21) und das Seminar (1921-24) Einbeck.

Lehrer Ernst Jahn, (E. Jahn über sich selbst) Anfänger dieser Gemeindechronik, wurde am 11. Sept. 1901 als Sohn eines Eisenbahnbeamten in Northeim geboren. Er erhielt seine Ausbildung als Lehrer auf der Präparande (1916-19) und dem Seminar (1919-22) zu Northeim. Am 22.2.1922 bestand er seine 1. Lehrerprüfung. Durch den Überschuß an Lehrern infolge des Krieges usw. war er erst in berufsfremden Stellungen. Dann erfolgte die erste Einberufung in den Schuldienst am 1. Nov. 1926 nach Elze, Krs Gronau. Es folgte: 1. Juli bis 1. Okt. 1927 Kalefeld, Krs. Osterode, 1 Okt. bis 31. Dezember 1927 Hann. Münden. 1. Jan. 1928 bis 30. Sept. 1931 Mechtshausen, Krs. Marienburg. Hier legte Jahn seine 2. Lehrerprüfung 1930 ab. Am 1. Okt. 1931 wurde er als Lehrer und Organist an die hiesige 1kl. Volksschule versetzt. Am 9. Juli 1927 verheiratete sich Jahn mit der Ingenieurstochter Carla Schumann aus Hannover. Der Ehe sind 3 Söhne entsprossen. Karl-Ernst am 18.8.1931, Adolf am 7.3.1933 und Werner am 17.8.1939. Durch die Aufrüstung und Einführung der allgemeinen Wehrpflicht wurde Jahn noch 35jährig betroffen. Er machte im Jahr 1936 eine 8 Wochenübung in Osterode am Harz, im Jahr 1937 eine 4 Wochenübung im aktiven Infantr. Reg 59 Hildesheim und 1939 eine 6 Wochenübung in Halberstadt. Anschließend (bei Kriegsausbruch) rückte er mit einem Reserve-Regt zum Westen. Hier nahm er an den Kämpfen in Belgien teil. 1940 im November wurde er von der Regierung U-K (unabkömmlich) gestellt und im April 1943 wieder eingezogen. Sein Regt war diesmal das Sicherungs-Regt 5 Paris. Es diente zur Besatzung von Paris und zur Bewachung der wichtigsten Gebäude. Oktober bis Dezember Versetzung nach Marseille in Südfrankreich und bei Landung der Engländer und Amerikaner in Nordfrankreich zum Einsatz nach dort. Bei Le Havre eingeschlossen und Gefangenschaft bis zum April 1946. Dienstgrad: Feldwebel, Dienststellung Hauptfeldwebel (Spieß) Waffe: Schweres Maschinengewehr. Aus der Gefangenschaft zurückgekehrt setzte Jahn seine friedliche Beschäftigung als Lehrer wieder fort.

Vertreten wurde er in der Zeit seiner Abwesenheit außer von dem Lehrer Himstedt von:
Frl. Schrader von 1.1.1944 - 1.4.1945
Frau Kowall u. Frau Schwichau 1.9.1945 - 1.1.1946
Rektor Apel von Nov. 1944 bis zum Zusammenbruch (Kriegsende)
Lehrer Grünewald vom 1.1.1946 - 1.4.1946

Lehrer Jahn verstarb ....... (Hat jemand hierzu Informationen (wann, wo...)? Bitte Mail an an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Gemeinschaftsschule

Am 1. Nov. 1942 wurden die beiden einkl. Konfessionsschulen zu einer 3kl. Gemeinschaftsschule zusammengelegt. Schulleiter wurde der kath. Lehrer Theod. Himstedt.

Als die Kinderzahl durch die Ostvertriebenen auf über 180 anwuchs, wurde eine 3. Lehrerstelle eingerichtet. Sie wurde mit dem Flüchtlingslehrer Rudolf Rattay besetzt. Dadurch konnte wiederum eine Hauptstelle eingerichtet werden. Diese bekam am 1.4.52 Lehrer Himstedt.

Lehrer Rudolf Rattay. geb. am 25.10.1892 besuchte von 1906 - 1909 die Präparandenanstalt in Johannisburg und von 1909 - 1912 das Lehrerseminar in Örtelsburg in Ostpreußen. Vom 27. Aug. bis 5. Sept. 1912 die 1. Lehrerprüfung. Von 1.1.1913 ab auftragsweise Beschäftigung im preußischen Schuldienst (im Rg- Bez. Allenstein) Im Mai 1916 einstw. Anstellung. Am 15.3.1918 die 2. Lehrerprüfung. Am 1.4.1918 endgültige Anstellung. Am 21.1.45 Räumung der Heimat laut Befehl. Vom 1. Nov. 1946 - 30.11.1947 Vertretung in Störy. Nach Rückkehr des Stelleninhabers aus russ. Gefangenschaft vom 1.12.1947 ab in Sottrum beschäftigt. Lehrer Rattay galt als sehr streng und die Schüler nannten etwas despektierlich "Ulli Ziegenbart".

Die folgende Erweiterung um Lehrer Hörcher wurde vermutlich nicht von Ernst Jahn geschrieben. Evtl. wurden die Absätze von Wilhelm Meistering nachgetragen. Meistering war Bürgermeister/Gemeindevorsteher in den 1964 bis 1972. Es kann aber sein, dass Albert Hörcher selbst die Zeilen verfasst hat.

Lehrer Albert Hörcher ist am 19.4.1906 als 5. Kind des Laboranten Hilmar Hörcher in Allersdorf, Krs. Rudolstadt in Thüringen geboren. Nach 8 jährigem Besuch der dortigen einkl. Volksschule erhielt er von 1920-1926 eine berufliche Ausbildung am Lehrerseminar in Rudolstadt. Nach Ablegung der 1. Lehrerprüfung (9.3.1926) entschloß er sich infolge Stellenmangels zu einem Studium (Chemie u. Mathemantik) an der Universität Jena. Vom 16.5.1927 bis 15.4.1928 war er Musiklehrer an der privaten Realschule in Keilhau bei Rudolstadt. Im Anschluß daran trat er in den Thür. Volksschuldienst ein in der Gemeinde Bocka bei Altenburg. Da er mit seiner ersten Lehrerprüfung zugleich die Befähigung zum Organisten- und Kantoramt erhielt, übernahm er am 1.10.1928 neben der Schulleitung auch den Kirchendienst. Die 2. Lehrerprüfung bestand er am 28.11.1929 in Altenburg. Am 29.12.1929 heiratete er Luise Richter, die Tochter des Porzellanmalereibesitzers R. Richter in Rudolstadt. Um den Eltern näher zu sein bewarb er sich um die Lehrerstelle an der einkl. Volksschule Mötzelbach b. Rud. Dort wirkte er vom 1.1.1936 - 30.4.1939 als Lehrer, Organist und Chorleiter des Männergesangvereins. Vom 1.5.1939 bis zu seiner Entlassung aus dem Thür. Volksschuldienst (30.11.1945) war er Lehrer an der 2 klassigen Volksschule in Schaala bei Rud. Fast 5 Jahre hat er dann als Arbeiter sein Brot verdienen müssen. Anläßlich eines Besuches in der "Westzone" hat er sich nach einer Beschäftigung in seinem alten Beruf umgesehen. Am 20.8.1950 konnte er dann endlich in Heidmühlein Odenburg an der 9klassigen Volksschule wieder unterrichten. Aus gesundheitlichen Gründen bewarb er sich um die freie Hauptlehrerstelle in Sottrum. Vom 1.4.1958 - 30.7.1962 war er hier tätig, auch als Organist. Als die Oberstufe (5.-8. Schuljahr) der Sottrumer Volksschule zur Mittelpunktschule in Holle umgeschult wurden, wurde ihm die freie Hauptlehrerstelle in Gerzen b. Alfeld/Leine übertragen.

Dem Eintrag zu Lehrer Hörcher ist zu entnehmen, dass die Oberstufe (ab 5. Klasse) ab dem Schuljahr 1962/63 in Holle zur Schule gegangen ist.

Wie lange sind die 1.-4.-Klässler noch in Sottrum zur Schule gegangen?

 

Ernst Jahn / Detlef Adelhelm

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